Luis Baylón

Madrid, anonym, Juni 1990 / sechs Monate später Dezember 1990 (1990)

„Die Straße ist das Leben“

Unter der Prämisse, dass die Straße das Leben ist, nahm der in Madrid geborene Fotograf im Alter von 18 Jahren eine Canon Ftb in die Hand und begann, das urbane Umfeld von Madrid zu dokumentieren, wobei er seinen Blick auf anonyme Menschen richtete. Bereits in den achtziger Jahren begann er mit seiner unzertrennlichen Rolleiflex 2.8F mit Doppelobjektiv, mit Publikationen wie El País Semanal, El Europeo, El Mundo Magazine und Tentaciones zusammenzuarbeiten.

Baylón ist ein Experte darin, die Stadt in den Spiegelmodus zu versetzen und seinen Geruchssinn zu aktivieren, um das zu finden, was dem bloßen Auge verborgen bleibt. Das Ökosystem, in dem sich Luis Baylón bewegt, ist die Straße. Und von allen Städten, die in Frage kommen, ist Madrid seine Lieblingsstadt, weil er dort jeden Winkel in- und auswendig kennt. Im Alter von 18 Jahren war seine Motivation eine andere als heute: Er wollte Film studieren, aber die Schließung der Madrider Filmhochschule im Jahr 1975 machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen kaufte er seine erste Kleinbildkamera und begann, im Rhythmus seiner Schritte zu fotografieren.

Luis Baylón
© Baylon, VEGAP, 2019
Luis Baylón
© Baylon, VEGAP, 2019

Zwei Paare

„Eines Tages machte ich ein Foto von zwei eleganten blinden Männern mit ihren Gehstöcken und Trenchcoats. Tage später begegnete ich zwei Frauen in ihren Nerzmänteln, die mir den Rücken zuwandten, und…zack! Die Idee war geboren“, erklärt Baylón auf seiner Website, wie die Idee zu der Serie Par de dos, zwei Paare, wie Wassertropfen, entstand. In zwölf Bildern fängt der Madrider Fotograf die Harmonie und Komplizenschaft ein, die zwischen Freunden entsteht.

Die Anfänge der Straßenfotografie

Die Tradition der Straßenfotografie lässt sich bis in die Vereinigten Staaten und in geringerem Maße auch ins benachbarte Frankreich zurückverfolgen. In den 1950er- und 1960er-Jahren begannen die Fotografen, die Veränderungen der Gesellschaft grafisch festzuhalten. Die Straße ist der beste Ort für die Beobachtung, denn dort bewegen sich die Menschen frei, geschützt durch die Anonymität der Großstädte.

Wenn man in Spanien über Straßenfotografie spricht, muss man unbedingt Luis Baylón erwähnen und auf seine Porträts verweisen, die nichts anderes sind als eine Röntgenaufnahme dessen, was um uns herum geschieht.

Este sitio web utiliza cookies para que usted tenga la mejor experiencia de usuario. Si continúa navegando está dando su consentimiento para la aceptación de las mencionadas cookies y la aceptación de nuestra política de cookies, pinche el enlace para mayor información. ACEPTAR

Aviso de cookies